Erstmals Nicht-Musiker für langjährige Mitgliedschaft geehrt

CC. Vor 20 Jahren, am 19. Januar 1995, wurde die neue Satzung der Maintaler Blaskapelle Trosdorf verabschiedet und die bis dorthin als „Privatkapelle“ firmierende Vereinigung von Musikern in das Vereinsregister eingetragen. Am Abend des 7. März 2015 versammelten sich daher etwa 60 Mitglieder der Maintaler Blaskapelle Trosdorf e.V. sowie viele Ehrengäste im Saal des Unteren Schlosses in Bischberg zu einer Feierstunde. Erstmals in der Geschichte unseres Vereins wurden auch Nicht-Musiker für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Der 1. Vorsitzende Helmar Loos betonte eingangs, dass dies als Anerkennung für eine heutzutage nicht mehr selbstverständliche Treue verstanden werden soll. Fortan soll für die Verleihung der „Maintaler-Nadel“ in Bronze (für 10 Jahre), Silber (für 20 Jahre) oder Gold (für 30 Jahre) nicht mehr nur das „aktive“ Dasein als Musiker honoriert werden, sondern generell die Mitgliedschaft im Verein den Ausschlag geben. Daher befanden sich unter den Geehrten auch mehrere Musikerinnen und Musiker, die eben seit mindestens zehn Jahren, oder sogar seit der Vereinsgründung dabei sind.

Von den Festrednern seien an dieser Stelle nur zwei genannt. 1. Bürgermeister Johann Pfister hob die Bedeutung der Maintaler Blaskapelle als Kultur schaffenden Verein im Vereinsgefüge der Gemeinde hervor. Als Botschafter der Gemeinde im Landkreis und darüber hinaus seien die Maintaler zu verstehen. MDL Heinrich Rudrof betonte die Bedeutung der Musik, und damit die Verantwortung insbesondere der Musikvereine, für die Persönlichkeitsbildung der Jugendlichen – die ja unsere Zukunft sind. Musik generiere Freude, sowohl bei Musikanten, als auch bei Zuhörern. Als Blaskapelle lenke man dies in ganz eigene Bahnen und kultiviere auf diese Weise Freude.

Die kurze, aber aussagekräftige Laudatio des 1. Vorsitzenden Helmar Loos stand ganz unter dem Motto „Die Zeiten ändern sich!“. Als die Maintaler 1995 beschlossen, ihre Vereinigung auch rechtlich verankern zu lassen, war dies erstmals auch mit der offiziellen Aufnahme von Nicht-Musikern verbunden. Diese wurden und werden zumeist als „passive“ Mitglieder bezeichnet, doch werde dies vielen dieser Mitglieder eigentlich nicht gerecht. Denn als Verein sei man immer auf die Unterstützung durch Nicht-Musiker angewiesen – sei es durch Arbeitseinsätze bei Festen, Fahrdienste, Mitdenken, Spenden, usw. Dies werde umso mehr deutlich, als die „Aktiven“, d.h. die Musiker (und ihre Familien) mittlerweile über den gesamten Landkreis (oder darüber hinaus) verteilt arbeiten, wohnen und leben. Daneben werde auch die Jugendarbeit schwieriger. Trotzdem erfolge seit einiger Zeit eine Intensivierung der Jugendarbeit, welche sich in einer Kooperation mit dem Kindergarten St. Marien in Trosdorf („Das Instrumentenkarussell“ im Rahmen der musikalischen Früherziehung) und in der Durchführung von Bläserklassen an der Grundschule Bischberg zeige. Zum Abschluss seiner Rede forderte der 1. Vorsitzende die Anwesenden auf, Werbung für das Musizieren im Allgemeinen und für unseren Verein im Besonderen zu machen. Denn ohne Nachwuchs werde ein Verein irgendwann aus dem gesellschaftlichen Leben verschwinden. Dass eine Beerdigung musikalisch umrahmt oder ein Kirchweihbaum mit Marschmusik aufgestellt wird, sollte nicht als Selbstverständlichkeit hingenommen oder gar erwartet werden.

Für zeitweilige musikalische Auflockerung sorgten kleine Gruppen der Musiker. Im Anschluss klang der Abend im Foyer bei munteren Gesprächen fröhlich aus.