CC. Am 18. September brach eine relativ überschaubare Gruppe Maintaler zum Vereinsausflug 2011 auf. Ziel: Erst die Hauptstadt der Oberpfalz, Regensburg, dann das weltbekannte Kloster Weltenburg an der Donau.
Als uns der Bus irgendwann in der Früh abholte, war es noch trocken. Doch je weiter wir uns nach Süden bewegten, desto dunkler wurden die Wolken. Als wir die Autobahn irgendwo hinter Nürnberg zu einer kurzen Frühstückspause verließen, tröpfelte es bereits. Im Zeitalter der Smartphones ließ sich leider recht schnell feststellen, dass es eher schlimmer als besser werden sollte, was sich dann auch bestätigt hat. Spätestens als wir kurz vor Regensburg waren, war klar, dass wir auf das Wetter nicht zählen brauchen. Aber wen stört schon ein „kleines bisschen“ Regen? Wir wissen jetzt jedenfalls, wie Stadt und Fluss zu ihrem Namen gekommen sind…
Gegen halb elf erwartete uns eine Führung durch das Schloss St. Emmeram der Fürsten zu Thurn und Taxis. 1810 tauschten die „Post-Fürsten“ ihre Postrechte in Bayern gegen das Kloster St. Emmeram in Regensburg ein. Dies wurde möglich, nachdem Bayern zuvor in der so genannten Säkularisierung Kirchengut unter staatliche Verwaltung gestellt hat. Vielen dürfte durch die Polemik der Presse im Zuge des Bistumsjubiläums 2007 noch gut in Erinnerung geblieben sein, dass dabei auch Bamberg nicht verschont blieb. Das Benediktinerkloster St. Emmeram ist eines der ältesten Klöster in Bayern überhaupt, denn es wurde bereits im 8. Jahrhundert gegründet und bestand bis zu seiner Auflösung 1803. Nachdem es dann den Besitzer gewechselt hatte, wurde es ab 1812 zu einer Residenz ausgebaut. Die Fürsten von Thurn und Taxis zogen dann von Frankfurt, ihrem einstigen Hauptsitz, nach Regensburg um und nahmen einen Teil der Inneneinrichtung aus Hessen mit nach Bayern.
Über all das informierte uns unsere Führerin durchaus kompetent und unterhaltsam, als sie uns die Schauräume der Residenz zeigte. Aber aufpassen! Bloß nirgendwo hinsetzen, auch wenn sie uns sagt, dass die Stühle noch eine Woche vorher in Gebrauch waren! Es sollte noch erwähnt werden, dass in den Schauräumen tatsächlich auch wertvolle Teppiche und Möbel rumhingen und rumstanden. Und dass Gloria von Thurn und Taxis immer noch einen Flügel des Schlosses bewohnt, der natürlich nicht öffentlich zugänglich ist.
Nach der Führung gingen wir ins Zentrum wo sich die Gruppe teilte. Die einen schauten sich den Dom auch von innen an, die anderen eilten gleich zum Mittagessen. Etwas schade war natürlich, dass wir nur am Sonntag fahren konnten. So hatten die Geschäfte leider alle geschlossen…
Am frühen Nachmittag fuhr uns der Bus mit einigen Orientierungsproblemen nach irgendwo bei Kehlheim zum Boot. D.h., ein Donaudampfschifffahrtskapitän brachte uns heil durch den Donaudurchbruch nach Weltenburg. Das dortige Kloster ist nun tatsächlich DAS älteste Kloster Bayerns. Es wurde bereits 617 gegründet! Doch vom alten Kloster sieht man nichts mehr, da es im 18. Jahrhundert der Zeit entsprechend umgebaut und modernisiert wurde. Dafür kann man einige hundert Meter weiter am Hang die Grundmauern eines römischen Heerpostens aus dem 2. und 3. Jahrhundert bewundern. Natürlich sind auch wir wegen des weltberühmten Weltenburger Biers dorthin „gepilgert“ und ich muss sagen, das Bock war schon nicht schlecht! Die nicht ganz alltägliche Krugform hat in Max auch einen Fan gefunden. Nachdem wir den Tag also in der Klostergaststätte mit Bier und Haxen (oder was anderem) ausklingen ließen, kehrten wir Bayern den Rücken und fuhren nach Franken zurück. Im Bus wurden Felix’ Füße dann auch wieder einigermaßen warm und v.a. trocken!